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Möbel für den Außenbereich – Die richtigen Materialien erhöhen die Nachhaltigkeit

Zur Gestaltung von öffentlichen und privaten Außenbereichen gehört wetterfestes Mobiliar wie Sitzbänke, Tische und Liegen. Sie lassen Parkanlagen und große Plätze zum Lebensraum werden. Auch der heimische Garten kann sich mit den passenden Möbelstücken in eine Erweiterung des Wohnbereichs verwandeln. Bei der Planung spielen Design und Komfort, aber vor allem auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.
Paar auf einer Straßenbank

© RDNE Stock project, pexels.com

Nachhaltigkeit bei der Gestaltung von Außenbereichen

Neben der ökologischen sollte gerade im öffentlichen Raum die soziale Nachhaltigkeit nicht vernachlässigt werden. Bänke und Sitzgruppen können Begegnungen fördern und schaffen in stark urbanisierten Gegenden die Möglichkeit, sich komfortabel im Freien aufzuhalten. Für Stadtplaner und private Auftraggeber ist darüber hinaus die wirtschaftliche Nachhaltigkeit relevant. Das heißt, es kommt nicht nur darauf an, welche Ressourcen bei der Herstellung von Außenmobiliar verwendet werden, sondern auch, wie kostspielig es ist und wie lange es halten wird. Deswegen ist die Auswahl der richtigen Materialien von enormer Bedeutung.

Ökologische Materialien für Außenbänke

Umweltfreundliche Außenmöbel können aus verschiedenen Materialien bestehen. Typisch sind Holz- oder Metallbänke. Auch Kunststoff und Verbundwerkstoffe bieten sich an. Sie alle haben ihre individuellen Vor- und Nachteile.

Holz neigt zum Verwittern

Parkbänke, Gartenliegen und anderes Außenmobiliar besteht häufig aus dem Naturmaterial Holz. Das ist aber nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn es recycelt wurde oder keine langen Transportwege zurückgelegt hat. Auch eine nachhaltige Forstwirtschaft sollte gegeben sein. Leider neigt Holz zum Verwittern, sodass es relativ pflegeintensiv ist. Tropenhölzer sind oft robuster und wetterfester als die heimischen Holzarten. Sie haben aber aufgrund des Transportes einen größeren CO₂-Fußabdruck.

Recycelter Kunststoff ist pflegeleicht

Hochwertige Parkbänke aus recyceltem Kunststoff sind meist weniger anfällig als Holz. Sie sollten aber unbedingt UV-beständig sein, damit sie den hiesigen Witterungsbedingungen standhalten können. Bei starken Verschmutzungen lassen sich die Bänke dank ihrer glatten Oberflächen leicht reinigen. Allerdings ist die Optik vieler Modelle weniger edel als bei einer Holz- oder Metallbank. Beim Kauf sollte außerdem darauf geachtet werden, wie groß der Anteil an recyceltem Kunststoff tatsächlich ist. Zusätzlich ist zu bedenken, dass sich Kunststoff nicht beliebig oft wiederverwerten lässt. Irgendwann ist das Ende des Kreislaufes erreicht.

Metallbänke sind besonders robust

Langlebige Möbel für den Außenbereich, wie zum Beispiel Bänke aus Stahl oder Aluminium, erfüllen direkt mehrere Nachhaltigkeitsaspekte. Dadurch, dass sie so strapazierfähig sind, leisten sie viele Jahre gute Dienste. Dementsprechend müssen sie nicht so häufig erneuert werden, was Ressourcen spart - und zwar sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Noch umweltfreundlicher sind Außenmöbel aus recycelten Metallen. Ein weiterer Punkt, der für Stahl- oder Aluminium-Möbel spricht, ist die Tatsache, dass sich die Metalle immer wieder recyceln lassen.

Naturstein begeistert mit einer natürlichen Optik

Auch Bänke aus Naturstein bieten sich als klimafreundliche Lösung an. Mit der leicht grauen Färbung und dem ursprünglichen Aussehen fügen sie sich in zahlreiche Umgebungen ein. Weiterhin ist Naturstein kostengünstig, hält lange und lässt sich relativ unproblematisch entsorgen.

Verbundwerkstoffe als Kompromiss

Mittlerweile werden auch innovative Materialmischungen für die Herstellung von Außenmöbeln verwendet. Beliebt ist unter anderem der Verbundwerkstoff WPC. Er setzt sich aus Holzfasern und Kunststoff zusammen und ist dadurch deutlich robuster als reines Holz. Wie nachhaltig WPC ist, hängt davon ab, ob der verwendete Kunststoff recycelt wurde und ob die Holzfasern aus zertifizierten Quellen stammen.

Nachhaltigkeitssiegel geben eine Orientierung bei der Auswahl

Wie umweltfreundlich das Außenmobiliar wirklich ist, hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, sodass es nicht immer leicht ist, den Überblick zu behalten. Siegel von unabhängigen Organisationen können jedoch Aufschluss über die Nachhaltigkeit geben:

 

  • FSC: Nur Holz aus Wäldern mit einer umweltfreundlichen und sozialen Bewirtschaftung wird mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet.
  • PEFC: Das Siegel wird für Holz- und Papierprodukte ausgestellt. Auch hier dreht sich alles um die nachhaltige Forstwirtschaft.
  • Cradle to Cradle: Ökologische Außenbänke können auch das Cradle-to-Cradle-Siegel tragen. Das wird vergeben, wenn die jeweiligen Produkte von der Produktion über die Herstellung bis hin zur Nutzungsphase und ihrer Entsorgung möglichst emissionsarm und umweltschonend sind.
  • Gesicherte Nachhaltigkeit: Dieses Prüfsiegel wird vom Deutschen Institut für Nachhaltigkeit und Ökonomie vergeben. Das Siegel wird erst nach einem Audit-Termin vor Ort ausgestellt.

Fazit

Wer bei der Auswahl von Außenmobiliar auf verschiedene Aspekte wie Transportwege, Pflege und Langlebigkeit achtet, kann direkt mehrere Materialien einsetzen. Welches im Einzelfall geeignet ist, hängt auch immer von den äußeren Gegebenheiten ab. Im städtischen Umfeld, wo die Bänke einer intensiven Nutzung ausgesetzt sind, bieten sich besonders robuste Materialien wie Metall an. Im privaten Bereich kommt es darauf an, wie viel Pflege man bereit ist, zu investieren. Holz muss jährlich behandelt werden. Weniger anfällig sind nachhaltige Außenbänke aus WPC, dafür aber auch oft teurer. Außerdem sollten sich die Außenbänke optisch in die Umgebung fügen. In einem modernen Stadtzentrum mit viel minimalistischer Architektur machen sich puristische Metallbänke gut, während im heimischen Garten unter dem mit Rosen bewachsenen Pavillon auch eine Außenbank aus Naturstein passend aussähe.

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