Goa erstreckt sich über faszinierende 133 km an der mittleren Westküste Indiens. Sein größter Charme und sein größtes Kapital sind die malerischen Strände, die seit einigen Jahren immer stärker vom internationalen Badetourismus entdeckt und vereinnahmt werden. Die an etlichen Landspornen unübersehbaren Forts sind bis heute ein lebendiges Zeugnis einer großen und eigenwilligen kulturhistorischen Tradition, die von der portugiesischen Kolonialherrschaft bestimmt worden ist. Die Küstenlandschaft ist von einer lebhaften Verzahnung von Land, Meer und Flüssen geprägt. Das Hinterland besteht aus den Lateritplateaus und den Sahyadri-Bergen der Westghats. Die Plateaus sind durch kräftige Monsunregen stark zertalt und erodiert worden, in den Sahyadris machen dicht bewaldete Bergketten und enge Täler mit zahlreichen Wasserfällen den landschaftlichen Reiz aus.
Der Katholizismus bestimmte das Leben in Goa
Um die Besonderheiten Goas erkennen und verstehen zu können, muss man seine geschichtliche Entwicklung betrachten. Schon im indischen Nationalepos Mahabharata wird das Land erwähnt, das ab dem 11. Jahrhundert ein Hindu-Königreich war und 1469 unter muslimische Herrschaft geriet. Seit der Portugiese Alfonso de Albuquerque (1453-1515) im Jahr 1510 mit 1200 Soldaten das Reich des Sultans eroberte, bestimmte der Katholizismus das Leben in Goa. Die Hindus wurden mit oft grausamen Mitteln zum Christentum bekehrt. Als erster Stützpunkt der Portugiesen in Indien entwickelte sich Goa zur "Hauptstadt des Ostens" und erlebte im 16. und 17. Jahrhundert seine wirtschaftliche Blütezeit. Im 19. Jahrhundert versuchten Niederländer, Briten und Franzosen Goa zu besetzen, aber die Bemühungen blieben erfolglos. Auch Indien bemühte sich ab 1947, zunächst auf friedlichem Wege, Goa zu gewinnen. Doch 1961 besetzte das indische Militär Goa und beendete so die über 451 Jahre dauernde portugiesische Kolonialzeit. Goa wurde mit den Enklaven Daman und Diu zum Unionsterritorium erklärt. Seit dem 30. Mai 1987 ist es indischer Bundesstaat. Daman und Diu bilden weiterhin ein Territorium.