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Hausstaub - Wie sich Allergiker schützen und vorbeugen
Was ist Hausstaub und welche Rolle spielen die Milben?
Die als Hausstauballergie bekannte Krankheit wird nicht durch kleine Sandsteine oder Flusen bewirkt, sondern durch den Kot von Milben. Dieser befindet sich hauptsächlich im Bett, da der Mensch dort viel Zeit verbringt und die Umgebung meist sehr warm ist. Hausmilben mögen vor allem ein feuchtes und warmes Klima, in dem sie sich sehr wohlfühlen. In der Regel nehmen die Hausmilben am liebsten Hautschuppen sowie Schimmelpilzen als Nahrung zu sich. Da der Mensch täglich circa 1,5 Gramm an Hautschuppen verliert, bietet dies einen Großteil der Nahrung für Milben. Sie verzehren die Schuppen und verarbeiten sie zu Kot. Der trockene Kot zerfällt und verteilt sich durch Wind oder andere Faktoren in der ganzen Wohnung.
Wie kann Hausstaubmilben vorbeugt werden?
Diverse Techniken können im Haushalt dazu beitragen, dass der Lebensraum der Milben stark eingeschränkt wird und diese somit weniger Allergene produzieren. Im Folgenden werden einige Tipps zur Vorbeugung genannt.
- Im Schlafzimmer sollten Allergiker auf Staubfänger wie Kissen, Plüschtiere oder Gardinen verzichten. Hier fühlen sich die Milben wohl und der Kot wandert direkt in Kissen, Bettdecke und die weitere Schlafzimmerumgebung. Somit ist die Allergengefahr umso höher.
- Schlafzimmer sollten auf harten und gut wischbaren Böden eingerichtet werden. Teppiche bieten, wie die Kissen, gute Lebensorte für Milben. Des Weiteren lassen sich Teppiche nicht so gut reinigen, wie Fliesen oder Laminat.
- Der Staub sollte möglichst wenig Angriffsflächen bekommen. Hierbei sind offene Schränke oder Regale besonders betroffen. Geschlossene Möbel und Regale mit Türen schaffen Abhilfe und schützen vor dem Eindringen des Staubs.
Tipp: Wer heutzutage nicht auf einen Teppich im Schlafzimmer verzichten möchte, benötigt in diesem Zusammenhang einen effizienten Alltagshelfer. Diesen können Allergiker beispielsweise im bild.de Staubsauger-Test finden.
Schutz vor Milben im Bett
Nicht nur im Umfeld sind Staub und Milben präsent, sondern auch direkt im Bett. Um sich auch hier ausreichend zu schützen, sind folgende Maßnahme hilfreich:
- Hygiene: Es ist ratsam das Bettzeug mindestens alle zwei Wochen zu waschen. Damit die Milben abgetötet werden, sollte die Wäsche bei einer Temperatur von 60 Grad in die Maschine kommen. Wenn das Kurzprogramm der Waschmaschine gewählt wird, überleben die Milben und können sich nach dem erneuten Aufziehen der Bettwäsche wieder optimal vermehren.
- Vorsicht: Der Bettbezug sollte vorsichtig abgenommen werden. Dies vermeidet, dass der darauf liegende Milben-Kot im ganzen Schlafzimmert verteilt wird und sich überall niederlegt.
- Aufschütteln: Nach dem Schlafen sollte die Decke zurückgeschlagen werden. Damit das Bett vom nächtlichen Schweiß trocknen und die Wärme verfliegen kann. Diese beiden Faktoren sind für Milben ein Paradies, dem Allergiker durch Aufschütteln Einhalt gebieten.
- Lüften: Das Schlafzimmer sollte täglich gelüftet werden. Eine Temperatur von 15 bis 16 Grad ist hierbei ideal, um die Milben zu vertreiben.
- Kühlen: Um die Milben effektiv aus dem Kopfkissen zu entfernen, sollte das Kopfkissen für 24 Stunden in das Eisfach gelegt werden. Hierbei sterben definitiv alle Milben ab und der Kot kann nach dem Frosten durch eine Wäsche entfernt werden.
- Matratzen-Reinigung: Entweder mit Hilfe eines professionellen Staubsaugers oder der Reinigung vor Ort ist es empfehlenswert die Matratze regelmäßig zu reinigen. Dieses Verfahren sollte jedes Jahr wiederholt werden. Darüber hinaus wird Allergikern empfohlen die Matratze nach 7 Jahre zu erneuern, um das Risiko von Staub und Milben zu verringern.
Pollenallergie – wie können sich Allergiker schützen?
Nicht nur die Hausstauballergie kann einem Allergiker schwer zu schaffen machen, auch die Allergie gegen bestimmte Arten von Pollen ist weit verbreitet. Die Pollen können von Bäumen oder Gräsern ausgesendet werden und über Atmung sowie Augen aufgenommen werden. Um sich vor den Pollen zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Getragene Sachen: Die Bekleidung, die am Tag an der frischen Luft getragen wurde, sollte auf keinem Fall im Schlafzimmer aufbewahrt werden. In der Kleidung verstecken sich die Pollen, die dann nachts eingeatmet werden. Die Folge ist, dass Allergiker selbst in der Nacht keine Ruhe finden.
- Fenster und Türen schließen: Damit Allergiker sich vor den Pollen schützen können, sollten Türen und Fenster am Tag geschlossen bleiben. In der Nacht sollte dann gelüftet und frische Luft ins Zimmer gelassen werden.
- Gitter vor den Fenstern: Um den Schutz im Haus auszubauen, sollten bestimmte Pollenschutzfilter oder Gitter an den Fenstern angebracht werden. Dies gewährleistet einen höheren Schutzgrad vor den Pollen.
- Haare waschen: Vor dem Zubettgehen sollten Allergiker sich die Harre waschen. In den Haaren können sich Pollen sammeln und beim Schlafen in die Atemwege gelangen.
- Wind als Feind: Allergiker vermeiden einen Spaziergang an windigen Tagen. Bei diesem Wetter fliegen mehr Pollen und werden durch die Druckluft in Atemwege sowie Augen gepresst.
Tipp 1: Ein noch effektiverer Schutz sind Klimaanlagen mit Pollenfilter oder spezielle Luftreiniger. Hierdurch lassen sich die allergischen Beschwerden lindern und durch einen zusätzlichen Ionisator kann beispielsweise auch der Hausstaub reduziert werden. Durch den Einsatz eines speziellen Luftfilters werden Schimmelpilze, Pollen und unerwünschte Gerüche eliminiert. Des Weiteren werden durch den Filter auch Tierhaare ausgefiltert, was beispielsweise für Menschen mit Tierhaarallergie zusätzlich interessant ist.
Tipp 2: Ein Hepa-Filter dient zusätzlich der Eliminierung von Kleinstpartikeln ab 0,1 Mikron. Die normale Größe von Pollen beträgt ca. 5 bis 10 Mikron. Daher sind Allergiker mit diesem Filter optimal vor den Allergenen geschützt.
Weitreichende Schutzmaßnahmen ergreifen und auf fachkundige Unterstützung vertrauen
Resümierend wird deutlich, dass es viele Möglichkeiten gibt, um sich als Allergiker vor Hausstaub und Pollen zu schützen. Hinzu kommt, dass es inzwischen vielseitige Unterstützung gibt. Portale wie beispielsweise das infonetz-owl.de informieren über Hausstaub und Beratungsstellen sowie Ansprechpartner für Allergiker. Darüber hinaus verbessern Projekte, wie das bfr.bund.de Drittmittelprojekt, die gesundheitliche Bewertung durch die Ermittlung der tatsächlichen Staubaufnahme von Kindern und Erwachsenen.