Lexikon

Chromosmen

[kro-; griechisch „Farbkörper“]
anfärbbare Strukturen in den Zellkernen, die die Träger der Erbinformation (genetischen Information) in Form von DNA (Nucleinsäuren) sind und diese von Zelle zu Zelle und von Generation zu Generation weitergeben. Neben DNA enthalten Chromosomen Proteine, Histone und Nicht-Histon-Proteine, die der Aufwicklung der DNA-Stränge dienen. Je nach Kernphase liegen die Chromosomen unterschiedlich stark spiralisiert vor. Zu Beginn einer Kernteilung (Mitose) sind sie sehr kompakt gewickelt und lichtmikroskopisch als Stäbchen sichtbar. In dieser Phase ist die Unterteilung in zwei identische Spalthälften, die Chromatiden, erkennbar, die später zur Aufteilung auf die Tochterkerne getrennt werden. Sie werden durch das Centromer zusammengehalten, an dem bei der Kernteilung die Spindelfasern ansetzen. Zwischen den Kernteilungen sind die Chromosomen entspiralisiert und bilden dann ein fädiges Knäuel, das Chromatin.
Die Zahl der Chromosomen pro Zellkern ist innerhalb einer Art gleich. Dabei enthalten die Körperzellen der meisten Organismen zwei Chromosomensätze (einen vom Vater, einen von der Mutter); sie sind diploid, d. h., je zwei Chromosomen sind in ihrer Funktion und meist auch in ihrer Form gleich (homologe Chromosomen). Hingegen besitzen die Geschlechtszellen auf Grund der Reduktionsteilung (Meiose) nur einen einfachen Chromosomensatz; sie sind haploid. Vor allem bei höheren Pflanzen können die Körperzellen auch mehrere Chromosomensätze aufweisen und sind dann polyploid. Einige Organismen sind in ihrem Lebenslauf abwechselnd haploid und diploid (z. B. Moose und Farne).
Chromosomensätze können zwischen 1 und mehr als 100 Chromosomen enthalten (z. B. beim Menschen 23, bei der Taufliege 4). Die das Geschlecht bestimmenden Chromosomen werden als Heterosomen, die übrigen als Autosomen bezeichnet. Beim Menschen und bei höheren Tieren sind die Geschlechtschromosomen im Gegensatz zu den Autosomen ungleich. Das weibliche Geschlecht wird durch zwei X-Chromosomen, das männliche durch ein X- und ein Y-Chromosom bestimmt.
Die Zellen der Bakterien (Prokaryoten) enthalten als Kernäquivalent (Nucleoid) ein Bakterienchromosom, das sehr einfach gebaut ist und aus ringförmiger DNA und nur wenig Begleitprotein und RNA besteht.
Wikipedia, Jimmy Wales
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