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Nationaler Pisa-Test 2005

© Financial Times Deutschland

Bayern erneut Spitze auf Pisa-Rangliste

Die Sieger der zweiten nationalen Pisa-Bildungsstudie heißen Bayern und Sachsen. In ihrem neuen Pisa-Bericht klagen die Bildungsforscher aber wiederholt über die anhaltende Chancenungleichheit im deutschen Schulsystem. Der deutsche Schulforscher Manfred Prenzel sagte, dass der Zusammenhang von sozialer Herkunft und dem Wissen und Können der Schüler "noch immer stark ausgeprägt ist". Im internationalen Vergleich versage kein anderes vergleichbares Industrieland so sehr bei der Förderung von Arbeiter- und Migrantenkinder.

Die deutschen Schulen erhalten in der Studie aber auch Lob. In Sachen Leistung verzeichnen alle 16 Bundesländer gegenüber dem ersten Pisa-Test vor drei Jahren Zugewinne. Das miserable gesamtdeutsche Abschneiden im Dezember 2002 hatte in Deutschland einen Schock ausgelöst. Die Kultusminister beschlossen daraufhin verschiedene Schulreformen, die bis zum erneuten Testtermin im Frühjahr 2003 nur bedingt greifen konnten. Den Spitzenplatz im Bundesländervergleich verteidigte nach Medienberichten Bayern. Die Schüler aus dem Freistaat belegten in den bei 15-Järhigen untersuchten vier Testkategorien Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen und Problemlösen jeweils Platz eins. Im Untersuchungsschwerpunkt Mathematik erzielten sie annähernd durchschnittliche Punktwerte wie die fünf Pisa-Siegerstaaten und kommen nach Finnland, Südkorea, den Niederlanden und Japan auf Platz fünf vor Kanada. Sachsen eroberte sowohl in Mathematik, Naturwissenschaften und Problemlösen den zweiten Rang und verweist damit Baden-Württemberg auf Platz drei.

Nur in Lesen/Textverständnis behauptet Baden-Württemberg äußerst knapp seinen bisherigen zweiten Platz. Thüringen folgt überall auf Platz vier. Schleswig-Holstein bleibt im oberen Mittelfeld, Rheinland-Pfalz und Hessen im Mittelfeld. Dahinter liegt Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen fällt zurück, Brandenburg steigt leicht auf. Berlin und Hamburg, die beim letzten Mal mangels Teilnehmer disqualifiziert worden waren, bleiben hinten. Schlusslicht ist trotz überdurchschnittlicher Verbesserungen Bremen.

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