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Schmerzende Füße - Ursachen und Mittel gegen das Volksleiden

Viele ältere Menschen leiden darunter, es kann aber auch junge treffen: Fußschmerzen sind weit verbreitet in unserer Gesellschaft. Dabei sind sie je nach Person unterschiedlich ausgeprägt. Bei den einen handelt es sich um ständig anwesende Schmerzen, bei anderen tauchen diese nur in Ruhe oder bei bestimmten Bewegungen auf. Auch die Stelle, die betroffen ist – ob Ferse, Sporn oder Fußgelenk - unterscheidet sich.

 

Wenn die eigenen Füße schmerzen, kann dies ganz verschiedene Ursachen haben. Doch was lässt sich dagegen tun und welche Möglichkeiten der Vorsorge gibt es?

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Je nach Schwere und Häufigkeit der Beschwerden können diese den Alltag deutlich beeinträchtigen. Das gilt besonders für Menschen, die in ihrem Beruf viel unterwegs sind. Und oftmals werden die Schmerzen schlimmer, wenn man nicht schnell genug etwas dagegen unternimmt. Doch worin bestehen die häufigsten Ursachen für schmerzende Füße und wie können Betroffene Abhilfe schaffen?

Ursachen für schmerzende Füße

Wie bereits angedeutet, gibt es viele mögliche Gründe für schmerzende Füße. Oft handelt es sich um einen der folgenden:

Fußfehlstellungen: Viele Menschen haben eine angeborene oder erworbene Fehlstellung der Füße wie einen Spreizfuß oder einen Spitzfuß. Dadurch steigt die Gefahr, dass es zu einer Reizung von Sehnen oder einer Überlastung kommt. Eine unangenehme Folge eines Spreizfußes ist der schmerzhafte Ballenzeh (Hallux valgus). Außerdem können Fehlstellungen Hammer- und Krallenzehen zur Folge haben, ebenso wie Arthrose und Hühneraugen oder Druckstellen beziehungsweise Schwielen.

Überlastungen: Während einerseits Fußfehlstellungen zu Überlastungen der Füße führen, können andererseits auch bestimmte Aktivitäten wie Sport verantwortlich sein. In den meisten Fällen klingen solche Überlastungserscheinungen und die damit einhergehenden Schmerzen von alleine wieder ab. Manchmal ziehen sie aber Entzündungen nach sich, zum Beispiel Achillessehnenentzündungen oder einen Fersensporn.

Nerveneinklemmungen: An den Füßen verlaufen viele wichtige Nerven. Sind diese verletzt oder eingeklemmt, verursacht dies Schmerzen oder Taubheitsgefühle und andere Missempfindungen. Besonders verbreitet ist das sogenannte „Tarsaltunnelsyndrom“, das von einer Kompression des Schienbeinnervs herrührt. Aber auch eine Nerveneinklemmung am Rückenmark, wie sie bei einem Bandscheibenvorfall auftreten kann, ist ein möglicher Verursacher von Fußschmerzen.

Infektionserkrankungen: Zu den Infektionserkrankungen gehört Rheuma. Manchmal greift dieses die Fußgelenke an.

 

Die Wahl des richtigen Schuhwerks kann in manchen Fällen bereits die Lösung des Schmerzproblems sein.

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Ebenfalls oft verantwortlich für Fußschmerzen sind Hautkrankheiten, Durchblutungsstörungen und Blutgerinnsel. Manchmal ist es das falsche Schuhwerk, das die Schmerzen auslöst oder verstärkt. Hier gilt es, die eigene Schuhgröße richtig auszumessen, denn viele Menschen bewegen sich tagtäglich in zu engen oder zu weiten Schuhen, ohne dies zu bemerken. Besonders kritisch ist dies, wenn bereits Fehlstellungen oder Verletzungen vorhanden sind. Aber auch gesunde Füße schmerzen in falschem Schuhwerk. Eine hohe Belastung für Füße stellt außerdem Übergewicht dar, ebenso wie Alkoholismus. Und eine schlechte Haltung hat ebenfalls Auswirkungen auf die Füße – wie auf den Rest des Körpers.

Übrigens: Im Alter steigt das Risiko, an Fußschmerzen zu erkranken. Denn dann verändern sich die Füße. Unter anderem senken sie sich und verlieren an schützendem Fettgewebe unter den Zehen.

Was lässt sich dagegen tun?

Dass die Füße nach einer anstrengenden Wanderung schmerzen, ist ganz normal. Wer allerdings häufig unter solchen Beschwerden leidet, sollte rechtzeitig einen Fachmann konsultieren Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese richten sich nach der jeweiligen Ursache:

  • Die passenden Schuhe
    Oft liegt die Lösung näher als es im ersten Moment scheint. Mit Schuhen, die gut passen und ein gesundes Laufen ermöglichen, lassen sich Fußschmerzen in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Orthopädisches Schuhwerk hilft auch bei angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen der Füße. Die ideale Ergänzung sind passende Einlagen oder anderes Zubehör. Ärzte und Fachgeschäfte beraten bei der Auswahl.
    Tipp: Dass High-Heels Gift für die Füße sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber auch wer gerne und oft flache Schuhe wie Ballerinas oder auch Chucks trägt, hat schneller Probleme mit den Füßen. Denn diese geben wenig Halt und sorgen für eine ungünstige Verteilung der Belastung beim Laufen.
  • Abnehmen
    Entstehen Fußschmerzen durch Übergewicht, ist es höchste Zeit, abzunehmen. Am besten gelingt dies durch einen Mix aus gesunder Ernährung und Bewegung. Wer damit wartet, riskiert dagegen, dass die Schmerzen chronisch werden und weitere Folgeschäden nach sich ziehen. Davon abgesehen ist Übergewicht allgemein ungesund für den ganzen Körper.
  • Krankengymnastik und Sport
    Besonders bei akut auftretenden Fußschmerzen kann es erst einmal sinnvoll sein, den Füßen etwas Ruhe zu gönnen, um die Heilung zu beschleunigen. In anderen Fällen ist Bewegung die beste Medizin. Je nach Art und Ursache der Schmerzen verschreiben Ärzte Krankengymnastik und raten zu bestimmten Sportarten. Ein gezieltes Krafttraining kann dabei helfen, die Gelenke zu entlasten. Allerdings sollten Betroffene vorher einen Fachmann aufsuchen. Denn die falsche Sportart verschlimmert das Problem unter Umständen. So ist Laufen bei Beschwerden, die die Achillessehne betreffen, nicht empfehlenswert.
  • Medikamente
    Starke Schmerzen in den Füßen lassen sich häufig mit Schmerzmitteln lindern. Bei Gelenkschmerzen kommt auch eine Gelenkinjektion in Frage. Wichtig ist jedoch, die Ursache der Fußschmerzen herauszufinden.
  • Operationen
    Dort, wo eine konservative Therapie an ihre Grenzen stößt, hilft nur noch eine Operation. Operativ entfernt wird zum Beispiel in vielen Fällen ein Fersensporn. Und auch bei Nervenkompressionen ist oft ein Eingriff erforderlich. Dabei profitieren Patienten heutzutage von modernen und schonenden Methoden.

Was auch immer dazu beiträgt, Schmerzen zu lindern oder zu stoppen, Betroffene sollten in jedem Fall nicht zu lange warten. Denn schließlich sind unsere Füße jeden Tag hohen Belastungen ausgesetzt. Werden Beschwerden länger ignoriert, steigt die Gefahr, dass sie sich auf andere Körperteile ausbreiten und zu ernsthaften Erkrankungen werden.

Überstrapazierten Füßen vorbeugen

Fußschmerzen vorbeugen ist noch besser als behandeln. Dadurch lassen sich zwar angeborene Fehlstellungen nicht verhindern. Aber sogar in diesem Fall hat jeder einzelne Möglichkeiten, die daraus resultierenden Folgen positiv zu beeinflussen. Das beginnt bei den richtigen Schuhen. Auch wenn flache Sneaker im Trend liegen, sind für den Alltag Modelle mit guter Dämpfung besser geeignet. High-Heels sollte man bzw. frau sich besser für die besonderen Momente im Leben aufsparen. Durch zusätzliche Einlagen lassen sich Haltungsfehler ausgleichen. Und auch die Socken spielen eine Rolle. Wie die Apotheken Rundschau betont, lässt sich mit atmungsaktiven Socken sogar Blasen nach langen Märschen vorbeugen.

Andere Möglichkeiten, Fußschmerzen vorzubeugen, sind die folgenden:

  • Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Sport beugt Übergewicht und somit natürlich auch einer schlechten Haltung vor.
  • Fußgymnastik hilft nicht nur, Fußschmerzen zu lindern, sondern auch, Ihnen vorzubeugen. Wie der NDR auf seiner Webseite berichtet, ist es so zum Beispiel möglich, das wiederholte Auftreten eines Fersensporns zu verhindern.
  • Beim Sport oder bei Outdooraktivitäten ist es sinnvoll, Überlastungen zu vermeiden. Das bedeutet auch, den Körper vor langen Wanderungen langsam an die Belastung zu gewöhnen und nicht nach langen Trainingspausen von heute auf morgen stundenlang Gewichte zu stemmen.
  • Treten Fußschmerzen auf, brauchen die Füße häufig etwas Ruhe. So werden die Beschwerden nicht chronisch.
  • Auch Verletzungen sollte man ernstnehmen und auskurieren, bevor sie zu langwierigen gesundheitlichen Problemen werden.

Viel Zeit und Mühe kostet es nicht, diese Ratschläge zu beherzigen. Allerdings setzen sie voraus, dass man den eigenen Füßen die Aufmerksamkeit schenkt, die diese verdienen.

 

Falsches Schuhwerk kann Fußschmerzen stark forcieren. Dies betrifft jedoch nicht nur hochhackige Schuhe, sondern auch Schuhe in der falschen Schuhgröße. Manchmal helfen also schon kleine Maßnahmen, solche Probleme zu beseitigen.

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Die Bedeutung der Füße nicht unterschätzen

Unsere Füße tragen uns jeden Tag durch die Gegend, manchmal sogar kilometerweit. Trotzdem messen ihnen viele Menschen wenig Bedeutung im Gegensatz zu anderen Körperteilen bei. Das kann sich spätestens im Alter rächen. Auf der anderen Seite wirkt sich ein gesunder Fuß auf den ganzen Körper und auch auf die Psyche aus. Denn gerade chronische Fußschmerzen schlagen sich schnell auf die Laune nieder und nehmen den Spaß an der Bewegung.

Fühlen sich die Füße dagegen pudelwohl, machen nicht nur lange Wanderungen und Joggingrunden am meisten Spaß. Auch der kurze Abstecher zum Supermarkt um die Ecke fühlt sich auf diese Art gleich viel besser an. Gute Gründe, beim Schuhkauf nicht nur nach dem Aussehen zu gehen, sondern auch darauf zu achten, wie sich diese auf die eigenen Füße auswirken.

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