Beispiel: Die Wirtschaft der Nordwestprovinzen des römischen Reiches
Wenn man sich mit der Wirtschaft in der römischen Zeit beschäftigt, stehen drei verschiedene Quellen zur Verfügung, die je nach Fragestellung eine sehr unterschiedliche Aussagekraft besitzen. Bei der Bearbeitung einer Wirtschaftweise müssen alle drei Quellen herangezogen werden, da für bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten die eine oder andere Quelle keinerlei Hinweise liefert.
Als erstes ist die schriftliche Überlieferung zu nennen. Diese kann man weiter in die Texte der antiken Autoren, sowie die Inschriften in Stein, Metall oder Holz unterscheiden. Viele antike Autoren schreiben Grundsätzliches über Art und Ort der unterschiedlichsten wirtschaftlichen Aktivitäten, und geben ferner Details über bestimmte technische Aspekte an. Inschriften in Stein oder Metall oder auf den hölzernen Überresten von Schreibtäfelchen liefern oft Hinweise über lokale wirtschaftliche Aktivitäten zu einer bestimmten Zeit in einer Region.
Eine weitere sehr wichtige Quelle zur Erforschung der römischen Wirtschaft sind archäologische Ausgrabungen. Hierbei kann man zum Beispiel anhand von Resten von Öfen oder Steinbrüchen Informationen zu den wirtschaftlichen Grundlagen in einer Region bekommen. Ferner liefert die archäologische Ausgrabung oftmals die Basis für die letzte zur Verfügung stehende Quelle, die naturwissenschaftliche Analyse.
Bei der naturwissenschaftlichen Analyse werden die bei der Ausgrabung gewonnenen Ergebnisse weiter untersucht. Dabei werden unter anderem aus archäologischen Befunden entnommene Bodenproben auf beispielsweise Pflanzenreste (Pollen, Körner) oder Schwermetall untersucht. Dadurch kann man Aussagen bezüglich der angebauten Pflanzen oder aber der verarbeiteten Metalle machen.