Die Mobiltelefonie hat sich in Deutschland rasant verbreitet. Bedenkt man, dass Handys erst seit Beginn der 1990er Jahre zu einem Massenphänomen wurden, ist die beinahe flächendeckende Verbreitung beeindruckend. Das Statistische Bundesamt hat für 2015 Zahlen veröffentlicht, wonach in Deutschland über 93 Prozent der Haushalte ein Mobiltelefon besitzen. 2010 lag der Anteil noch unter der Marke von 89 Prozent. Seitens der Statistiker gehen Smartphones in dieser Zahl auf. Letztere haben in den vergangenen zehn Jahren allerdings einen echten Boom erlebt und die mobile Kommunikation grundlegend verändert.
Etwas eingehender beschäftigt sich der Branchenverband BITKOM mit dem Thema. Einer im März 2015 veröffentlichten Untersuchung zufolge nutzten zum Veröffentlichungszeitpunkt mehr als zwei Drittel aller Bundesbürger bereits ein Smartphone. Die Geräte sind inzwischen:
- Jukebox
- E-Reader und
- Mini-Konsole
Umso ärgerlicher, wenn das Smartphone verloren geht. Damit verschwinden häufig nicht nur die Kontaktdaten – wie im Telefon gespeicherte Nummern. Mit mehreren hundert Euro macht sich der Kaufpreis für ein Neugerät in der Haushaltskasse deutlich bemerkbar. Wie verhält man sich beim Verlust des Smartphones? Lassen sich die verloren gegangenen Geräte wieder orten?
Die Kosten minimieren - Smartphone sperren lassen
Geht ein Smartphone verloren, sind verschiedene Szenarien denkbar. Handelt es sich um einen Diebstahl, haben Kriminelle eventuell Zugriff auf wichtige Daten des Besitzers oder können das Gerät – samt PIN – für unlautere Zwecke missbrauchen. Um dies zu verhindern bzw. sich selbst aus der Schusslinie zu bringen, sind:
- Sperrung
- Anzeige bei der Polizei
anzuraten. Sinn und Zweck der Sperre liegen auf der Hand. So kann das Vertragskonto nicht unnötig belastet und die SIM-Karte missbraucht werden. Durch die Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle hält man einen Beweis in den Händen, falls das Gerät für illegale Aktivitäten benutzt wird.
Tipp: Für die Sperrung der SIM halten die Mobilfunkanbieter in der Regel spezielle Hotline-Nummern bereit. In Bezug auf die Anzeige ist es empfehlenswert, sich beim Erhalt des Smartphones die IMEI-Nummer zu notieren.
Handy-Ortung - das Smartphone finden
Moderne Smartphones besitzen viele Sensoren, die sich beim Verlust zur Ortung einsetzen lassen. GPS ist nur eine mögliche Variante, auch eine Ortung innerhalb der Handynetze ist möglich. Diese Tatsache kann man sich bei einem verloren gegangenen Smartphone zunutze machen.
Die Ortungsfunktion ist heute oft ein integraler Bestandteil vieler Diebstahlschutz-Apps. Diese Bezeichnung ist zwar nicht ganz zutreffend, da die App den Zugriff der Langfinger nicht verhindert. Allerdings lässt sich mithilfe der Apps das Gerät orten. Hierzu muss das Smartphone in ein WLAN eingewählt bzw. in Betrieb sein. Laut Toptarif.de lassen sich per Handy-Ortungs-App mitunter auch die gespeicherten Daten aus der Ferne löschen.
Diese Form der Smartphone-Suche bietet sich natürlich nicht nur an, wenn ein Gerät gestohlen wurde. Auch wenn man es hat liegen lassen – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln – ist die Ortung vorteilhaft.
Weitere Möglichkeiten, um das Smartphone wiederzufinden
Inzwischen bietet sich ein Potpourri verschiedener Hilfsmittel an, die bei einem verlorenen Smartphone greifen. Die Ortung über das GPS-Modul bzw. die Einwahl ins Netz ist sicher die wirksamste Lösung einer Ortsbestimmung. Manchmal hilft es bereits weiter, das Gerät einfach anzurufen (sofern die PIN noch nicht gesperrt wurde). Diese Maßnahme kann sich als nützlich erweisen, wenn das Gerät aufgefunden wurde.
Eine weitere Option ist die Suche beim Fundbüro. Vielen Verbrauchern noch nicht bekannt ist zudem eine Alternative, welche Besitzer und Finder näher zusammenbringt. Hintergrund: Smartphones werden meist durch eine PIN gesichert. Wird das Gerät aufgefunden, ist ein Anruf beim Besitzer oder dessen Verwandten unmöglich. Unternehmen erlauben es jetzt, das Gerät zu registrieren – und können es im Ernstfall durch eine Codierung seinem Besitzer zuordnen.
Die moderne Technik erlaubt aber noch ganz andere Möglichkeiten, um gestohlene und verlorene Smartphones im Visier zu behalten. Heute ist es möglich, die Geräte fernzusteuern und:
- Fotos zu machen (wenn falsche PINs eingegeben werden)
- Nachrichten zu verschicken, wenn die SIM gewechselt wird
- Daten zu löschen.
Zudem erlauben einzelne Apps den Zugriff auf die Techniksteuerung – etwa die Lautstärkeregelung. Auf diese Weise kann man beispielsweise nach einem verlegten Smartphone suchen. Die Steuerung der App erfolgt meist über das Internet nach dem Einloggen ins Kundenkonto.
Smartphone verloren: Wann zahlen Versicherungen?
Neue Smartphones kosten schnell 500 Euro oder mehr. Ganz abgesehen von den Daten ist hier ein erheblicher materieller Schaden zu verkraften. Heute bieten sich verschiedene Versicherungslösungen bei einem verlorenen Gerät an. Auf der einen Seite zielen spezielle Handyversicherungen genau auf:
- Diebstahl
- Verlust
als Leistungsgrund ab. Prinzipiell sollte man hier genau zwischen Aufwand (Beitrag des Tarifs) und Nutzen unterscheiden. Im Mittelpunkt sollte ein Ersatz zum Neupreis stehen. Wichtig ist die Frage, inwiefern die Art und Weise des Abhandenkommens eine Rolle für die Versicherungsleistung spielt.
Wird das Handy im Zuge eines Wohnungseinbruchs entwendet, ist der Fall meist Aufgabe der Hausratversicherung. Diese reicht in ihrer Deckung unterschiedlich weit. Um den Verlust nachzuweisen, sollte man hier unbedingt die Anzeige bei der Polizei vornehmen.
Fazit: Ein verlorenes Smartphone kann teuer werden
Das Smartphone ist inzwischen fest in unserem Kommunikationsverhalten angekommen. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene werden mit den Geräten groß. Und nutzen Smartphones täglich. Umso wichtiger ist es, sich mit Maßnahmen vertraut zu machen, die beim Verlust zu ergreifen sind. Die Sperrung und Anzeige gehört dazu. Bevor man übereilt zur Tat schreitet, sollte man versuchen, noch andere Register zu ziehen. Manchmal zeigt sich durch einen Anruf auf der eigenen Mobilfunknummer, dass man das Gerät verlegt und einen ehrlichen Finder am anderen Ende der „Strippe“ hat. Es kann sich aber auch gut möglich um einen Diebstahl handeln. Eine gewisse Prävention – etwa durch das Installieren von Sicherheits-Apps – gehört zum modernen Nutzer dazu. Hierbei muss eine Rolle spielen, welche Leistungen das Programm mitbringt und wie genau die Ortung klappt.