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Explosive Vulkanausbrüche

 

Explosiver Vulkanausbruch in Washington (USA)
US-Geological Survey
Zu explosiven → Vulkanausbrüchen kommt es, wenn das → Magma zähflüssig und der Gasgehalt hoch ist. Das ist vor allem bei äußerst sauren Magmen der Fall, da sie wegen ihres hohen Kieselsäuregehaltes und ihrer relativ niedrigen Temperatur von 800-1000 °C gegenüber basaltischen Schmelzen sehr zähflüssig sind. Durch Druckentlastung können gelöste Gase explosionsartig aus dem zähen Magma entweichen und dieses in heiße Fragmente zerreißen. Aus dem → Vulkan schießt dann eine Mischung von Gesteinsfragmenten, heißer → Asche und sich ausdehnenden Gasen heraus. Ist diese Wolke leichter als Luft, steigt sie als gewaltiges Gebilde nach oben. Ist die Mischung aber dichter als Luft, bewegt sie sich als → pyroklastischer Strom den Berg hinab. Diese bis zu 700 °C heißen Nuées ardentes löschen mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h auf ihrem Weg alles Leben aus.

Explosive Eruptionen sind durch sehr große Gasmengen und einen hohen Druck während der Kraterbildung charakterisiert. Diese Ausbruchstätigkeit kommt sehr plötzlich und erschöpft sich in einer Explosion, welche die Gesteinsmassen über dem Herd durchschlägt. Dadurch werden Asche, → Bomben und Blöcke unterschiedlichster Größe in die Luft geschleudert. Um den Explosionstrichter kann sich ein Wall aus pyroklastischen Produkten bilden (von griechisch pyr = Feuer und klásis = zerbrechen). Solche Ausbrüche haben vielfach auf der Schwäbischen Alb und in der Eifel stattgefunden, wo sie durch die zahlreichen → Maare vertreten sind. Der Schlot oder besser die Durchschlagsröhre der Gasvulkane, auch Pipe oder Diatrem genannt (von griechisch diatetraíno = durchbohren), ist ein röhrenartiges, fast senkrechtes Gebilde in der Erdkruste, das mit Brocken aus Nebengestein und vulkanischem Material aufgefüllt ist. Nach oben hin erweitert sich ein Diatrem oft trichterartig. In ihnen findet sich in Südafrika der diamantführende Kimberlit, ein grünschwarzes bis dunkelblaugrünes vulkanisches Gestein. Im Anschluss an eine explosive Vulkaneruption kann es zum Zusammenbruch des Vulkans mit der Bildung einer → Caldera kommen.

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