Lexikon
Organịsmus
[
griechisch
]das Lebewesen als räumlich abgegrenztes Einzelwesen, im Gegensatz zum anorganischen Körper. Der Organismus ist ein materielles System, das in ständigem Stoffaustausch mit seiner Umgebung steht und laufend die materiellen Bestandteile verändert und ersetzt (sich im Fließgleichgewicht erhält). Der Organismus kann als System höherer Ordnung untergeordnete Systeme in sich zusammenschließen (z. B. der vielzellige Organismus ein System von Zellen) oder selbst Glied einer höheren organischen Einheit sein (Vergesellschaftung von Einzelwesen, wie Tierstöcke oder -staaten).
Der Begriff Organismus ist aus der Tier- und Pflanzensoziologie in die Soziologie des Menschen eingedrungen (organische Sozialstrukturen; soziale Organismen, z. B. die Familie; organische [organologische] Gesellschafts- und Staatstheorien, z. B. bei A. Müller, O. Spann, H. Spencer), ebenso in die Kulturphilosophie (L. Frobenius, O. Spengler: Kulturen als Organismen), Kunstphilosophie (das Kunstwerk als Organismus) u. a. In der Metaphysik des Pantheismus wird die Welt selbst als Organismus aufgefasst, z. B. von Paracelsus, F. W. von Schelling, G. T. Fechner („Weltseele“).
Wissenschaft
Das Jahrhundert der Gravitationslinsen
Was als angeblich nicht überprüfbare Spekulation begann, avancierte zu vielseitigen Werkzeugen der Astrophysik. von RÜDIGER VAAS Nicht alles ist bekanntlich so, wie es scheint. Dies gilt auch für das Universum. Tatsächlich steckt der bestirnte Himmel voller Illusionen. Doch trotz aller Irrungen und Wirrungen gelingt es Forschern...
Wissenschaft
Der Ozean und das Weltklima
Die Erwärmung der Meere verändert das Klima der Erde. Die Ozeane sind wichtig für die globale Klimaregulation. Sie sind der größte CO₂-Speicher der Welt. Von RAINER KURLEMANN Menschen, die an der Küste wohnen, kennen die Wirkung des Wassers auf ihr regionales Wetter. Und für die meisten Klimazonen der Welt gilt: In Meeresnähe...