Das Geschlecht ist in der Natur keine feststehende Sache. Bei verschiedenen Tierarten sind die Nachkommen nicht von Anfang an männlich oder weiblich. Es hängt vielmehr von der Umwelt ab, wie sich die Kleinen entwickeln.
Bei Krokodilen entscheidet zum Beispiel die Bruttemperatur über das Geschlecht. Nur wenn die Temperatur ganz genau passt, schlüpfen aus den Krokodilseiern Männchen. Ist es ein bisschen wärmer oder kälter, gibt es kleine Krokodilsweibchen.
Manche Meerestiere können ihr Geschlecht sogar nachträglich verändern. Wird aus einer Gruppe von Putzerlippfischen das einzige Männchen entfernt, verwandelt sich innerhalb von ein paar Stunden das größte Weibchen in ein Männchen und übernimmt das Revier. Entenmuscheln bestimmen ihr Geschlecht selbst. Sie wählen immer das Gegenteil von ihren Nachbarn.
Auch bestimmte Umweltgifte beeinflussen die Geschlechtsentwicklung. So werden männliche Frösche durch das Unkrautvergiftungsmittel Atrazin zu Zwittern. Das sind Lebewesen, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale haben.
Junge oder Mädchen ist also in der Tierwelt nicht unbedingt die Frage. Wenn es um Fortpflanzung geht, sind die verrücktesten Überraschungen möglich.