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Zucker - das unterschätzte Problem
Zucker schmeckt allen - egal ob in Getränken, Fast Food oder Süßigkeiten. Doch der süße Stoff ist alles andere als gesund. Zuviel davon erhöht das Risiko für Karies, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht. Aus diesem Grund rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu, Zucker nur in Maßen zu genießen.
Die konkrete Empfehlung: Der Zuckerkonsum sollte nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen. Dies entspricht bei einem durchschnittlichen Erwachsenen etwa 16 Zuckerwürfeln à drei Gramm Zucker, bei sieben- bis zehnjährigen Kindern etwa 15 Würfeln. Doch an diese Vorgaben hält sich in Deutschland kaum jemand. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder nehmen hierzulande fast das Doppelte an Zucker zu sich.
Unerkannte Zuckerbomben
Das liegt nicht etwa daran, dass es Eltern egal ist, ob sich ihre Kinder gesund ernähren oder nicht. Schuld an dem übermäßigen Zuckerkonsum ist häufig schlicht Unwissen, wie eine Studie nun zeigt. Mattea Dallacker vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und ihre Kollegen haben untersucht, wie gut Eltern den Zuckergehalt von verschiedenen Nahrungsmitteln und Getränken einschätzen können - und Erschreckendes festgestellt.
Ob Orangensaft, Cola, Pizza, Joghurt, Müsliriegel oder Ketchup: 74 Prozent der insgesamt 305 befragten Eltern unterschätzten den Zuckergehalt der meisten Nahrungsmittel und Getränke teils erheblich. Bei Joghurt unterschätzte ein Großteil der Studienteilnehmer den Zuckergehalt zum Beispiel im Schnitt um sieben Würfel. Das entspricht 60 Prozent der Gesamtzuckermenge des Fruchtjoghurts, wie die Forscher berichten.