Lexikon

Renaissance

[rənɛˈsãs; die; französisch, Wiedergeburt]
italienisch Rinascimento

Die Entdeckung des Irdischen

Geistige Grundlage der Renaissance waren die Bewusstwerdung der Persönlichkeit, die damit verbundene Ausbildung eines neuen Lebensgefühls und das Streben nach objektiver Naturerkenntnis. Die bis ins Hohe Mittelalter bestimmende Durchdringung aller Lebensbereiche durch christliche Glaubensinhalte wurde ebenso in Frage gestellt wie die Vorstellung einer universalen Einheit von geistlicher und weltlicher Macht. Die bereits in der Spätscholastik erkennbaren Tendenzen zu einer stärkeren Beachtung des Individuums erweiterten den Humanismus zu einer philosophisch und historisch fundierten individualistischen Weltsicht (L. Bruni, Erasmus von Rotterdam, N. Machiavelli, T. More, J. L. Vives, J. Scaliger). Zur wichtigsten Quelle wurden die Schriften antiker Autoren (Cicero, Platon, Plotin), der Neuplatonismus wurde wiederentdeckt (M. Ficino, G. Pico della Mirandola, Paracelsus). Ein auf das Diesseits gerichtetes Denken erfasste auch die Naturwissenschaften. Die Trennung von Glauben und Wissen ermöglichte eine unbefangene, auf Experimenten beruhende Erforschung der Welt (Nikolaus von Kues, N. Kopernikus, G. Bruno, G. Galilei, F. Bacon). Anatomische und perspektivische Studien wurden zu einer wesentlichen Grundlage der bildenden Kunst.
Bacon, Francis
Francis Bacon
  1. Einleitung
  2. Die Entdeckung des Irdischen
  3. Bildende Kunst
    1. Die Frührenaissance
    2. Die Hochrenaissance
    3. Die Spätrenaissance
  4. Literatur
  5. Musik
hossenfelder_02.jpg
Wissenschaft

Kernkraft: zu teuer und zu langsam?

Es gibt viele schlechte Argumente gegen Kernkraft: So sei der radioaktive Abfall ein großes Problem – obwohl tatsächlich nur sehr geringe Mengen davon anfallen und das meiste davon nur schwach radioaktiv ist. Außerdem sei die Strahlung eine unsichtbare und damit unberechenbare Gefahr – obwohl sie deutlich einfacher messbar ist...

Ein Schiff bringt die Mumie des Sennefer nach Abydos. Ägyptische Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert v. Chr.
Wissenschaft

Die Segel gehisst

Besiedlungsspuren lassen frühe Reisen übers Meer vermuten. Bis ins 10. Jahrhundert n.Chr. gab es keine nennenswerten technischen Navigationshilfen. Von ROLF HEßBRÜGGE Von den ersten Seefahrern ist uns nichts geblieben, keine Abbildungen, keine Schiffsfragmente, keine sonstigen Hinterlassenschaften. Umso spannender waren Meldungen...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon