Affenhitze, Schweißausbrüche, Grillfleischknappheit – wir wissen gar nicht, ob wir jammern oder jubeln sollen, wenn Petrus uns das beschert, wonach wir uns während der unfreundlichen Herbst- und Wintermonate oder während verregneter Sommer vergangener Jahre gesehnt haben: einen „richtigen“ Sommer mit Sonne satt über mehrere Wochen – einen umgangssprachlichen „Jahrhundertsommer“! Was aber, wenn es die Sonne dann doch ein bisschen zu gut mit uns meint? So wie im Sommer 2003 zum Beispiel? Die damalige Hitzewelle brach in Europa über Hundert Jahre geltende Temperaturrekorde – und das sogar über einen längeren Zeitraum hinweg als alle anderen Sommer zuvor. Die höchste Marke erreicht das portugiesische Alentejo am 1. August mit 47,3 °C.
Doch so viel Badespaß manchem von uns auch vergönnt gewesen sein mag, forderte dieser Jahrhundertsommer auch mehrere Zehntausend Opfer. Allein in Deutschland starben rund 3.500 Menschen an den Folgen der Hitze. In ganz Europa richteten Waldbrände und Trockenheit erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden an. Bedingt durch den Klimawandel und die fortschreitende globale Erwärmung droht eine Sommeranomalie dieser Ausprägung sich sogar auf lange Sicht leider von der Ausnahme zur Regel zu entwickeln. Ein milder Sommer, ein wechselhafter Sommer, ein Jahrhundertsommer – was erwartet uns wohl in diesem Jahr?