Lexikon
Vereinigte Staaten von Amerika
Aufstieg zur Weltmacht und Zeit der Weltkriege
Der Sezessionskrieg hatte den wirtschaftlichen Kräften im Norden starken Auftrieb gegeben und neue Industriezentren entstehen lassen. Die zunehmende Einwanderung beschleunigte das wirtschaftliche Wachstum, das auch die außenpolitische Machtentfaltung begünstigte. Aktionsfelder dieser Politik wurden besonders der Pazifik und das Karibische Meer. Eine Flottenexpedition 1852–1854 hatte bereits die Öffnung japanischer Häfen erzwungen. 1867 kauften die USA Alaska von Russland. Eine transkontinentale Bahnlinie verband 1869 den Osten und den Westen der USA.
Im Krieg gegen Spanien 1898 eroberten die USA Kuba, Puerto Rico und die Philippinen. Parallel dazu annektierten sie Guam und Hawaii. Dem republikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt (1901–1909) gelang die Abtrennung Panamas von Kolumbien und dadurch die Einnahme des für den Bau des Panamakanals vorgesehenen Gebietes.
Im 1. Weltkrieg blieben die USA zunächst neutral. Die deutsche Proklamation des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs führte allerdings 1917 zur Kriegserklärung an das Deutsche Reich. Seine Kriegsziele legte der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson in den Vierzehn Punkten fest. Auf der Versailler Friedenskonferenz 1919 (Versailler Vertrag) konnte er mit diesem Programm nur teilweise durchdringen. Isolationistische republikanische Politiker wandten sich gegen die vorgesehene Mitgliedschaft der USA im Völkerbund. Der Versailler Vertrag wurde vom Kongress nicht ratifiziert. 1921 schlossen die USA einen Sonderfrieden mit Deutschland.
Der steile wirtschaftlichen Aufschwung der 1920er Jahre fand mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jähes Ende. Präsident Franklin D. Roosevelt (1933–1945) leitete mit dem New Deal eine neue Wirtschafts- und Sozialpolitik ein, unter der sich das Land langsam erholte. Außenpolitisch verfolgte er zunächst eine neutrale Politik, änderte jedoch angesichts der von Deutschland, Italien und Japan ausgehenden Politik seinen Kurs. Nach Kriegsausbruch 1939 hielt Roosevelt die USA dem Kampfgeschehen zwar zunächst fern, half aber England und China auf vielerlei Weise. Seinen Höhepunkt erreichte dieser „unerklärte Krieg“ mit dem Lend-Lease (Leih-und-Pacht-Gesetz) 1941, dessen Lieferungen zu 2/3 der UdSSR zuflossen. Mit dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor am 7. 12. 1941 und der anschließenden Kriegserklärung Deutschlands und Japans wurden die USA direkt in den Krieg hineingezogen. Roosevelt starb am 12. 4. 1945; sein Nachfolger wurde Vizepräsident Harry S. Truman. Die Kapitulation Deutschlands beendete den Krieg in Europa, und der Abwurf von zwei amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki erzwang das Kriegsende in Ostasien.
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