Erstmals Spiele in Asien
Zum ersten Mal kamen die Sportler der Welt in Asien zusammen: Die Vergabe der Spiele der XVIII. Olympiade an Tokio bedeutete für Japan gleichzeitig die endgültige Wiederaufnahme in die Völkergemeinschaft nach der Niederlage des Landes im Zweiten Weltkrieg. Geplant hatte Tokio die Ausrichtung der Veranstaltung bereits für 1940, doch wegen des chinesisch-japanischen Krieges musste der Auftrag schon 1938 zurückgegeben werden.
24 Jahre später setzte das Organisationskomitee schon in der Vorbereitungsphase neue Maßstäbe: Mehr als 3,8 Mrd. Euro investierten die Gastgeber für modernste Sportstadien und -hallen sowie eine verbesserte Infrastruktur in der 10-Millionen-Einwohner-Stadt. IOC-Präsident Avery Brundage bezeichnete z.B. die Schwimmhalle aufgrund ihrer ausgefallenen Architektur als "Kathedrale des Sports". Zu den weiteren herausragenden Bauten zählt die Judohalle, die einem alten Tempelbau nachempfunden ist.
Die Eröffnungsfeier bot eine gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Den ersten Rekord verzeichneten die Spiele bereits beim Einmarsch der Nationen: Mannschaften aus 94 Staaten - zehn mehr als 1960 in Rom - betraten unter den Augen der kaiserlichen Familie das Meiji-Stadion. Zum vorerst letzten Mal nahm eine gesamtdeutsche Mannschaft an Olympischen Spielen teil: Mit 377 Teilnehmern stellten die beiden deutschen Staaten in Tokio das größte Team.