Olympische Idee im Abseits
Zum allgemeinen Desinteresse trugen auch Dauer und Anzahl der Wettkämpfe bei. Nach dem Willen der Veranstalter sollten sich die Konkurrenzen zeitlich nicht überschneiden. So fanden von Juli bis November fast 400 Entscheidungen statt, die sich aber nicht allesamt mit dem Prädikat "olympisch" schmücken durften, darunter auch Profi- und Schülermeisterschaften. Zu den Olympischen Spielen zählten die amerikanischen Organisatoren 104 Wettbewerbe in 16 Sportarten - darunter erstmals auch Boxen.
IOC-Präsident Pierre de Coubertin, der nicht vor Ort war, zeigte sich enttäuscht über die mangelhafte Herausstellung der olympischen Idee. Kritisch äußerte er sich auch über die sog. anthropologischen Tage: Wettbewerbe (u.a. im Steinwurf und Hindernislauf) für ethnische Minderheiten, organisiert von der völkerkundlichen Abteilung der Weltausstellung. Coubertin betrachtete diese "Konkurrenzen" als diskriminierend.