Erste Spiele nach dem Weltkrieg
Nach zwölfjähriger Unterbrechung wurden wieder Olympische Spiele ausgetragen. Zum zweiten Mal nach 1908 hatte sich das IOC für London als Austragungsort – schon für 1944 vorgesehen – entschieden. Für London sprachen insbesondere die bereits vorhandenen und weitgehend intakten Sportstätten. Unter den Augen des britischen Königs Georg VI. und des seit 1942 amtierenden IOC-Präsidenten Sigfrid Edström aus Schweden wurden die Spiele der XIV. Olympiade der Neuzeit vor mehr als 80.000 Zuschauern eröffnet.
Trotz gewisser Bedenken wurde der Olympische Fackellauf vom IOC als fester Bestandteil der Zeremonien aufgenommen. Auf dem Weg vom antiken Olympia nach London wurde ein Umweg zu Coubertins Grab in Lausanne gewählt, um nicht durch Deutschland laufen zu müssen. Die Spiele fanden ohne Deutschland und Japan statt, die als Aggressoren des Zweiten Weltkriegs von der Teilnahme ausgeschlossen waren. Wie bisher immer fehlten die Athleten aus der Sowjetunion. Auf den Bau eines olympischen Dorfes hatten die Veranstalter wegen hoher Kosten verzichtet; die Sportler wohnten in Kasernen und Schulen. Angesichts der Lebensmittelrationierungen brachten viele Mannschaften Naturalien selbst mit.