Lexikon
fantastische Literatur
Sammelbegriff für Erzähltexte mit fantastisch-unheimlichem Inhalt. Dieser soll Spannung und Schauder erzeugen, indem in einer vertraut-realen Welt plötzlich mysteriöse Dinge geschehen, die eine physische oder psychische Bedrohung darstellen. Das Element des Unheimlichen oder Traumhaft-Visionären kann dabei durch verschiedene Motive hervorgerufen werden (u. a. Déjà-vu-Erlebnis, Böser Blick, Doppelgängermotiv, Existenz fantastischer Wesen). Die fantastische Literatur grenzt sich sowohl vom Märchen und der Fantasy ab, in denen das Übernatürliche nicht unheimlich, sondern wunderbar ist, als auch von der Sciencefiction, die wundersame Erscheinungen wissenschaftlich-rational erklärt.
Die frühen Werke der fantastischen Literatur sind von der Romantik beeinflusst; als direkter Vorläufer gilt der englische Schauerroman. Einflussreiche Werke schufen die deutschen Romantiker, die das fantastische Element zur ästhetischen Kategorie erhoben, so etwa E. T. A. Hoffmann. Bedeutende US-amerikanische Vertreter sind N. Hawthorne, E. A. Poe, R. L. Stevenson, A. Bierce oder H. P. Lovecraft. In Frankreich gelten G. de Maupassant, C. Nodier und G. de Nerval als bedeutende Autoren des Genres, in Russland N. Gogol. Im 20. Jahrhundert erlangten G. Meyrink, D. Du Maurier und R. Bradbury größere Bekanntheit.
Werke der fantastischen Literatur beeinflussten Autoren wie F. Kafka, J. Conrad, J. L. Borges und C. Fuentes. Der Surrealismus übernahm ebenso Ideen des Genres wie der magische Realismus. Die Gattung besitzt auch Berührungspunkte mit der Kriminal- oder der Horrorgeschichte, deren Werke z. T. dem Bereich der fantastischen Literatur zugeordnet werden können (S. King).
Wissenschaft
„Spider-Man-Technologie“ entwickelt
Das Fantasy-inspirierte Verfahren zeigt Anwendungspotenzial. © Marco Lo Presti, Tufts University Er kann klebrige Spinnen-Fäden aus seinem Handgelenk abfeuern: Der Comic-Held Spider-Man hat Forschende zur Entwicklung einer raffinierten Technologie inspiriert. Dabei wird ein Strahl aus flüssiger Seide aus einer Düse abgeschossen,...
Wissenschaft
Die Ozeane heizen dem Klima ein
Die Weltmeere verändern sich tiefgreifend: Am Südpol erwärmt sich das Tiefenwasser, und große Strömungsringe in Atlantik und Pazifik verschieben sich polwärts. Neue Forschungen zeigen, dass die Ozeane das Klima stärker beeinflussen als bisher angenommen. von HARTMUT NETZ Das Jahr 2020 war das Jahr der mächtigen Feuer. Es begann...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Leben im Extremen
Igitt!
Wird KI zur Gefahr?
Die Mondtäuschung
Eine Fliege für die Forschung
Osterinsel: Doch kein Bevölkerungskollaps?