Lexikon

 

Deutschland

Das geteilte Deutschland

Deutschland nach 1945
Deutschland nach 1945
 
 
Die vier Siegermächte (USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich) übernahmen die Regierungsgewalt. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen eingeteilt, Berlin von den vier Mächten gemeinsam verwaltet. Die Gebiete östlich der Oder und der Lausitzer Neiße wurden polnischer und sowjetischer Verwaltung unterstellt. Ihre Bewohner sowie die in der Tschechoslowakei und in Ungarn lebenden Deutschen wurden größtenteils vertrieben. Die zunehmenden Gegensätze zwischen den Westmächten und der UdSSR führten 1948 zum Ende der Viermächteverwaltung in Berlin und ganz Deutschland. Die Teilung Deutschlands wurde 1949 durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Westen und der Deutschen Demokratischen Republik im Osten besiegelt.
Während der Marshallplan die Wirtschaft ankurbelte, betrieb Bundeskanzler Konrad Adenauer die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die westliche Gemeinschaft: 1955 wurde sie Mitglied der NATO, 1957 gehörte sie zu den Gründern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Bei anhaltendem wirtschaftlichem Aufschwung im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft entwickelte sie sich zu einer stabilen parlamentarischen Demokratie.
Deutschland: Staatsoberhäupter (BRD)
 
Bundesrepublik Deutschland

Die Bundespräsidenten

Theodor Heuss (FDP)

1. Amtsperiode1949–1954

2. Amtsperiode1954–1959

Heinrich Lübke (CDU)

1. Amtsperiode1959–1964

2. Amtsperiode1964–1969

Gustav Heinemann (SPD)1969–1974

Walter Scheel (FDP)1974–1979

Karl Carstens (CDU)1979–1984

Richard von Weizsäcker (CDU)

1. Amtsperiode1984–1989

2. Amtsperiode1989–1994

Roman Herzog (CDU)1994–1999

Johannes Rau (SPD)1999–2004

Horst Köhler (CDU)2004–2010

Christian Wulff (CDU)2010–2012

Joachim Gauckseit 2012

Die Bundeskanzler

Konrad Adenauer (CDU)

1. Kabinett1949–1953

2. Kabinett1953–1957

3. Kabinett1957–1961

4. Kabinett1961–1963

Ludwig Erhard (CDU)

1. Kabinett1963–1965

2. Kabinett1965–1966

Kurt Georg Kiesinger (CDU)1966–1969

Willy Brandt (SPD)

1. Kabinett1969–1972

2. Kabinett1972–1974

Helmut Schmidt (SPD)

1. Kabinett1974–1976

2. Kabinett1976–1980

3. Kabinett1980–1982

Helmut Kohl (CDU)

1. Kabinett1982–1983

2. Kabinett1983–1987

3. Kabinett1987–1991

4. Kabinett1991–1994

5. Kabinett1994–1998

Gerhard Schröder (SPD)

1. Kabinett1998–2002

2. Kabinett2002–2005

Angela Merkel (CDU)

1. Kabinett2005–2009

2. Kabinett2009–

Unter Adenauers Nachfolger Ludwig Erhard kam es 1966 zu einer wirtschaftl. Rezession. Die damit verbundenen Differenzen im Regierungslager nötigten Erhard zum Rücktritt. Eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wurde gebildet, die die Rezession rasch überwand. 1968 verabschiedete sie verfassungsändernde Notstandsgesetze, gegen die sich eine linke „außerparlamentarische Opposition“ formierte.
Kiesinger, Kurt Georg, Brandt, Willy
Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt
1969: Kurt Georg Kiesinger (CDU; links) zusammen mit Willy Brandt (SPD), seinem Nachfolger als Bundeskanzler
 
Außerparlamentarische Opposition: Kundgebung
Außerparlamentarische Opposition: Kundgebung
Rudi Dutschke, führender Kopf der antiautoritären Studentenbewegung Westberlins und der Bundesrepublik Deutschland (1965–1968) während einer Kundgebung
 
1969 bildeten SPD und FDP eine Regierung unter Willy Brandt. Sie erstrebte eine Normalisierung des Verhältnisses zu den östlichen Nachbarn und schloss 1970 entsprechende Verträge mit der UdSSR und Polen, wodurch gleichzeitig der Abschluss des Viermächteabkommens über Berlin ermöglicht wurde, und suchte ein „geregeltes Nebeneinander“ mit der DDR herzustellen. 1974 trat Brandt zurück, weil sich herausstellte, dass ein enger Mitarbeiter im Dienst der DDR-Spionage gestanden hatte. Neuer Bundeskanzler wurde Helmut Schmidt. 1982 zerbrach die SPD/FDP-Regierungskoalition. Ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Schmidt hatte Erfolg. Der Christdemokrat Helmut Kohl bildete eine Koalition aus CDU/CSU und FDP.
Moskauer Vertrag: Unterzeichnung
Unterzeichnung des Moskauer Vertrages
Nach langwierigen Verhandlungen wurde im August 1970 der von der Bundesregierung angestrebte Vertrag mit der UdSSR in Moskau von Walter Scheel (links), Willy Brandt (Mitte) und Alexej N. Kossygin (rechts) unterzeichnet.
 
In der DDR wurde eine sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung nach sowjetischem Vorbild eingeführt, verbunden mit der Alleinherrschaft der kommunistischen SED unter ihrem Generalsekretär Walter Ulbricht. 1953 kam es zu einem Volksaufstand, der von der sowjetischen Armee niedergeschlagen wurde. Bis 1961 flüchteten 3,5 Mio. Menschen aus der SBZ bzw. DDR in die Bundesrepublik. Nachdem von der DDR schon seit 1952 Grenzsperren errichtet worden waren, wurde 1961 der letzte Fluchtweg durch den Bau der Berliner Mauer abgeschnitten. Der Staatssicherheitsdienst („Stasi“) unterhielt ein alle Lebensbereiche umfassendes Überwachungssystem. Unter Ulbrichts Nachfolger Erich Honecker setzte eine gewisse Konsolidierung ein, doch betrieb die Führung eine Politik strikter „Abgrenzung“ gegenüber der Bundesrepublik, um bei den Bürgern keine Hoffnungen auf Wiedervereinigung aufkommen zu lassen. Die Parteidiktatur der SED blieb unangetastet.
Deutschland: Staatsoberhäupter (DDR)
 
Deutsche Demokratische Republik

Staatsoberhäupter (1949–1960 und seit 1990 Präsident, 1960–1990 Vorsitzender des Staatsrates)

Wilhelm Pieck (SED)1949–1960

Walter Ulbricht (SED)1960–1973

Willi Stoph (SED)1973–1976

Erich Honecker (SED)1976–1989

Egon Krenz (SED)1989

Manfred Gerlach (LDPD, amtierend)1989–1990

Sabine Bergmann-Pohl (CDU, amtierend)1990

Die Ministerpräsidenten bzw. Vorsitzenden des Ministerrats

Otto Grotewohl (SED)1949–1964

Willi Stoph (SED)1964–1973

Horst Sindermann (SED)1973–1976

Willi Stoph (SED)1976–1989

Hans Modrow (SED/PDS)1989–1990

Lothar de Maizière (CDU)1990

Berliner Mauer: Flüchtender Volksarmist
Berliner Mauer: Flüchtender Volksarmist
Ein Volksarmist springt am 15. August 1961 an der Bernauer Straße in Berlin in voller Uniform über den Stacheldraht.
 
 
  1. Einleitung
  2. Natur und Klima
    1. Norddeutsches Tiefland
    2. Mittelgebirge
    3. Alpenvorland und Alpen
    4. Geschützte Natur
    5. Klima: maritim bis kontinental
  3. Bevölkerung
    1. Demographische Entwicklung
    2. Vertriebene, Aus- und Umsiedler
    3. Ausländer
    4. Ethnische Minderheiten
    5. Religion
  4. Bildung
  5. Staat und Politik
  6. Wirtschaft und Verkehr
    1. Effektive Landwirtschaft
    2. Bergbau und Energiewirtschaft
    3. Exportorientierte Industrie
    4. Dienstleistungssektor und Tourismus
    5. Gut ausgebautes Verkehrsnetz
  7. Geschichte
    1. Mittelalter
    2. Reformation und Gegenreformation
    3. Zeitalter des Absolutismus
    4. Vom alten zum neuen Reich
    5. Das Kaiserreich
    6. Die Weimarer Republik
    7. Die nationalsozialistische Diktatur
    8. Das geteilte Deutschland
    9. Die Wiedervereinigung
    10. Das wiedervereinigte Deutschland
  8. Deutschland: Staatsaufbau
  9. Militär
 
Ein Ausschnitt aus menschlichem Hirngewebe mit farbigen Markierungen einzelner Strukturen
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