Lexikon

Schweiz

Von der Römerzeit bis zur Entstehung der Eidgenossenschaft

Die im schweizerischen Mittelland sesshaften keltischen Helvetier, von denen die Schweiz ihre lateinische Namensform herleitet, wanderten um 100 v. Chr. zwischen Jura und Alpen ein; sie wurden 58 v. Chr. von Cäsar unterworfen und dem Römischen Reich eingegliedert. 15 v. Chr. wurden auch die in den Ostalpen lebenden Rätier unterworfen. Um 445 eroberten die Burgunder von Südwesten her das Wallis und das Gebiet bis zur Aare, wurden aber von der einheimischen Bevölkerung assimiliert; auch im Tessin und in Graubünden konnte sich die bisherige Bevölkerung halten, während das übrige Land von den Alemannen besiedelt und germanisiert wurde; aus dieser Zeit stammen die späteren Sprachgrenzen. Im 6. Jahrhundert wurde das heutige Staatsgebiet dem Fränkischen Reich angegliedert; 843 kam die Ostschweiz an das Deutsche Reich, im 11. Jahrhundert auch die Westschweiz. Daneben entfalteten sich mehrere Territorialherrschaften. Gleichzeitig erkämpften sich die Länder Uri und Schwyz sowie einzelne Städte die Reichsfreiheit.
Die Eidgenossenschaft entstand durch den Zusammenschluss der 3 Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden 1291
Anfang der Eidgenossenschaft
Anfang der Eidgenossenschaft
Im August 1291 leisten die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden einen Eid. Ihr Bund gilt als Beginn der Schweizer Geschichte:

"Im Namen Gottes Amen. Man sorgt für Ehrbarkeit und ist auf das öffentliche Wohl bedacht, wenn man Bündnisse zu gebührendem Bestand der Ruhe und des Friedens bekräftigt.
1. Es mögen alle wissen, dass die Leute des Tales Uri und die Landsgemeinde des Tales von Schwyz und die Gemeinde der Waldleute des unteren Tales in Anbetracht der Arglist der Zeit, ...in guten Treuen versprochen haben, sich gegenseitig beizustehen ...
2. Sie haben hierüber einen leiblichen Eid geleistet, dies ohne Hintergedanken zu halten und den alten eidlich bekräftigten Inhalt des Bundes durch Gegenwärtiges zu erneuern...
4. Wir haben auch in gemeinsamem Ratschlag und mit einhelligem Beifall einander gelobt, beschlossen und verordnet, dass wir in den genannten Tälern keinen Richter, der dies Amt um irgendeinen Preis oder irgendwie um Geld erkauft hätte oder der nicht unser Landsmann wäre, irgendwie anzunehmen oder anerkennen zu wollen."
im so genannten „Ewigen Bund“. Der Ewige Bund wurde 1332 um Luzern, 1351 um Zürich, 1352 um Glarus und Zug und 1353 um Bern vergrößert. 1389 mussten die Habsburger die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft anerkennen, die ihr Territorium allmählich erweiterte. In mehreren Schlachten wurde 14741477 Karl der Kühne von Burgund besiegt. 1481 wurden innere Konflikte zwischen den eidgenössischen Ländern und Städteorten durch das Stanser Verkommnis beigelegt und die Städteorte Freiburg und Solothurn in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Durch den Sieg der Eidgenossen im Schwabenkrieg gegen Kaiser Maximilian I. kam es zur endgültigen Loslösung vom Deutschen Reich, die aber erst im Westfälischen Frieden 1648 bestätigt wurde. Mit dem Beitritt von Basel und Schaffhausen 1501 und Appenzell 1513 wurde der Bund zur Eidgenossenschaft der Dreizehn Orte. Nach 1519 wurde die Reformation in der deutschsprachigen Schweiz von Zürich aus durch Huldrych Zwingli, in der welschen Schweiz von Genf aus durch den Franzosen Jean Calvin eingeführt.
  1. Einleitung
  2. Natur und Klima
    1. Hochgebirge
    2. Kernraum Mittelland
    3. Jura
    4. Flüsse und Seen
    5. Feuchtgemäßigtes Klima
  3. Bevölkerung
    1. Viersprachige Schweiz
    2. Hoher Ausländeranteil
  4. Bildung
  5. Staat und Politik
  6. Wirtschaft und Verkehr
    1. Effektive Landwirtschaft
    2. Energiewirtschaft und Industrie
    3. Banken und Tourismus
    4. Passstraßen und Tunnel
  7. Geschichte
    1. Von der Römerzeit bis zur Entstehung der Eidgenossenschaft
    2. Helvetische Republik und Bundesverfassung
    3. 20. und 21. Jahrhundert
  8. Militär
Wissenschaft

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